Die Feldenkrais-Methode, benannt nach ihrem Begründer Moshe Feldenkrais, ist eine ganzheitliche Bewegungstherapie, die darauf abzielt, das Bewusstsein für eigene Bewegungsgewohnheiten zu schärfen und diese zu optimieren. Durch sanfte, bewusste Bewegungsabläufe sollen körperliche Einschränkungen minimiert und das Bewegungspotenzial verbessert werden. Diese Methode basiert auf der Erkenntnis, dass der menschliche Organismus durch Lernen und Neuroplastizität fähig ist, sich zu verändern und zu verbessern.
Im Rahmen der Feldenkrais-Methode wird der Körper als ein integratives System betrachtet, das durch gezielte Bewegungsabläufe neu organisiert werden kann. Menschen, die diese Methode anwenden, erfahren oft eine erhöhte Bewegungsfreiheit, weniger Schmerzen und eine bessere Körperwahrnehmung. Die Methode findet Anwendung in verschiedenen Bereichen wie Rehabilitation, Sport, Tanz und allgemeinem Wohlbefinden.
Es wird zwischen zwei Hauptansätzen unterschieden: „Bewusstheit durch Bewegung“ (Awareness through Movement, ATM) und „Funktionale Integration“ (Functional Integration, FI). Bei „Bewusstheit durch Bewegung“ handelt es sich um Gruppensitzungen, in denen einfache, aber effektive Bewegungssequenzen verbal angeleitet werden. Teilnehmer sollen hierbei ihre Bewegungen langsam und achtsam ausführen, um ein besseres Körpergefühl zu entwickeln. Im Rahmen der „Funktionalen Integration“ wird individuell im Einzelkontakt gearbeitet. Der Praktizierende führt sanfte und präzise Bewegungen am Klienten durch, um dessen Bewusstsein für Bewegung und Haltung zu fördern.
Die Feldenkrais-Methode kann für eine Vielzahl von Beschwerden und Zielen genutzt werden. Sie kann zur Schmerzreduktion, Verbesserung der Beweglichkeit und Haltung, Rehabilitation nach Verletzungen oder Operationen und für die allgemeine Steigerung des Wohlbefindens eingesetzt werden. Auch im Sport und in künstlerischen Disziplinen wie Tanz und Schauspiel wird sie verwendet, um die Ausdrucks- und Leistungsfähigkeit zu erhöhen.
Zu den verwandten Begriffen und Konzepten gehören Alexander-Technik, Yoga, Tai Chi und Pilates. Diese Ansätze teilen das Ziel, das Körperbewusstsein zu erhöhen und die Bewegungsqualität zu verbessern, gehen jedoch unterschiedliche Wege. Während beispielsweise die Alexander-Technik ebenfalls körperliche Gewohnheiten verändern will, liegt der Fokus mehr auf der entgegengesetzten Richtung der Bewegungen und deren Ursprungsmechanismen. Yoga integriert zusätzlich meditative und spirituelle Elemente, die bei der Feldenkrais-Methode weniger im Vordergrund stehen.
Im Gegensatz zu Chiropraktik, deren primärer Fokus auf der Struktur und Funktion des Bewegungsapparates, hauptsächlich der Wirbelsäule, liegt, konzentriert sich die Feldenkrais-Methode eher auf das Nervensystem und dessen Fähigkeit, durch Lernen und Bewusstsein die Körperbewegungen zu verändern. Diese methodische Differenz macht die Feldenkrais-Methode zu einer bereichernden Ergänzung zu chiropraktischen Behandlungsansätzen und ermöglicht, dass Patienten ein umfassenderes und ganzheitlicheres Behandlungsspektrum erfahren.
Klienten, die Interesse an der Feldenkrais-Methode haben, sollten auf qualifizierte Praktizierende achten, die eine fundierte Ausbildung absolviert haben. Dies stellt sicher, dass die Methode korrekt und effektiv angewendet wird. Es ist ratsam, sich vor Beginn einer Feldenkrais-Behandlung über die spezifischen Qualifikationen und Erfahrungen des Praktizierenden zu informieren. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass die individuellen Bedürfnisse und gesundheitlichen Ziele optimal adressiert werden.
Insgesamt dient die Feldenkrais-Methode dazu, das Bewusstsein für den eigenen Körper und die Bewegungen zu erhöhen und somit die allgemeine Lebensqualität zu verbessern. Diese Methode stellt eine wertvolle und sanfte Ergänzung zu anderen therapeutischen Ansätzen dar und kann Menschen aller Altersgruppen und körperlichen Voraussetzungen zugutekommen.