Welche Atemübungen gibt es?

Atemübungen umfassen u.a. Bauchatmung, Wechselatmung und Lippenbremse.

Atemübungen spielen eine wichtige Rolle in der Gesundheitsvorsorge und können sowohl das physische Wohlbefinden als auch die emotionale Balance fördern. Unter Atemübungen verstehen wir spezielle Techniken, die darauf abzielen, die Atmung zu verbessern und zu regulieren. Diese Übungen können in verschiedenen Kontexten, wie Yoga, Meditation, Entspannungsverfahren und in der physikalischen Therapie, einschließlich der Chiropraktik, angewendet werden. Verschiedene Atemübungen haben unterschiedliche Wirkungen und Zielsetzungen.

Zunächst möchten wir die tiefe Bauchatmung erläutern. Durch das langsame und tiefe Einatmen in den Bauchraum wird das Zwerchfell aktiviert, was zur Entspannung der Muskulatur und zum Abbau von Stress führt. Diese Technik ist einfach und kann in verschiedenen Alltagssituationen angewendet werden, um Ruhe und Konzentration zu fördern. Man setzt sich bequem hin, legt eine Hand auf den Bauch und atmet tief durch die Nase ein, sodass sich der Bauch deutlich hebt, gefolgt von einem langsamen Ausatmen durch den Mund.

Eine weitere populäre Übung ist die Wechselatmung, auch bekannt als Nadi Shodhana in der Yoga-Tradition. Diese Technik hilft, das Nervensystem zu harmonisieren und steigert die Konzentration. Bei dieser Übung wird abwechselnd durch das rechte und linke Nasenloch geatmet. Dies führt zu einer verbesserten Sauerstoffversorgung des Körpers und wirkt ausgleichend auf das autonome Nervensystem.

Pranayama ist ein Oberbegriff für Atemkontrolltechniken aus dem Yoga, zu denen Kapalabhati und Ujjayi gehören. Kapalabhati, auch als Feueratem bekannt, besteht aus schnellen, kraftvollen Ausatmungen und passiven Einatmungen und hat einen stimulierenden Effekt auf den Körper. Ujjayi, oft als siegreicher Atem bezeichnet, wird durch ein sanftes Rauschen im Rachenraum charakterisiert und wird häufig in Verbindung mit Yoga-Positionen genutzt, um Ausdauer und Fokus zu verbessern.

Die Progressive Muskelentspannung nach Edmund Jacobson kombiniert Atemübungen mit der Anspannung und Entspannung einzelner Muskelgruppen. Diese Methode zielt darauf ab, körperliche Anspannung und Stress abzubauen. Dabei wird tief und gleichmäßig geatmet, während nacheinander verschiedene Muskelgruppen angespannt und anschließend entspannt werden. Dies fördert die Wahrnehmung und das Verständnis von Entspannung und Anspannung im Körper.

Für diejenigen, die unter Angstzuständen oder Panikattacken leiden, kann die 4-7-8-Atemtechnik hilfreich sein. Diese Methode, die von Dr. Andrew Weil popularisiert wurde, umfasst das Einatmen durch die Nase für vier Sekunden, das Anhalten des Atems für sieben Sekunden und das langsame Ausatmen durch den Mund für acht Sekunden. Diese Technik hilft, das parasympathische Nervensystem zu aktivieren und fördert eine tiefe Entspannung und Beruhigung.

Auch in der Chiropraktik spielen Atemübungen eine unterstützende Rolle. Chiropraktiker können Atemtechniken verwenden, um die Mobilität der Brustwirbelsäule zu verbessern und das Zusammenspiel von Atem- und Bewegungsmuskulatur zu optimieren. Hierzu können spezielle Techniken, wie das Atmen gegen Widerstand, angewendet werden, um die Atemmuskulatur zu kräftigen.

Zur Steigerung der kognitiven Leistungsfähigkeit und zur Förderung der mentalen Klarheit kann die Boxatmung, oder auch Quadratatmung genannt, hilfreich sein. Diese Technik wird oft im Militär und im Hochleistungssport angewendet. Sie umfasst das Einatmen für vier Sekunden, das Halten des Atems für vier Sekunden, das Ausatmen für vier Sekunden und wiederum das Halten des Atems für vier Sekunden. Diese rhythmische Struktur fördert eine tiefe, gleichmäßige Atmung und kann helfen, die Reaktionsfähigkeit des Gehirns zu verbessern.

Zusammengefasst gibt es eine Vielzahl von Atemübungen, die für unterschiedliche Ziele und Anwendungen geeignet sind. Begriffe wie Pranayama, Wechselatmung, Kapalabhati und Ujjayi aus dem Yoga, aber auch Techniken wie die Bauchatmung, die Progressive Muskelentspannung und die 4-7-8-Atemtechnik bieten vielfältige Möglichkeiten, die psychische und physische Gesundheit zu fördern. Daher sollten Atemübungen, je nach Bedarf und Beschwerdebild, regelmäßig in den Alltag integriert werden.

Die kontinuierliche Praxis von Atemübungen kann zur Verbesserung der allgemeinen Lebensqualität beitragen und positive Effekte auf das Herz-Kreislauf-System, die Lungenkapazität sowie die Stressresilienz haben. In der Chiropraktik sind Atemtechniken oft ein integraler Bestandteil der Behandlung und können den therapeutischen Nutzen erheblich steigern.

Obwohl Atemübungen in vielen Formen und Traditionen vorkommen, ist es wichtig, den geeigneten Ansatz für individuelle Bedürfnisse und gesundheitliche Bedingungen zu finden. Hierbei kann ein Chiropraktiker oder ein erfahrener Therapeut beratend zur Seite stehen und die geeigneten Techniken gemeinsam mit dem Patienten erarbeiten.

Über uns

Claudia Meier ist eine erfahrene Chiropraktikerin mit über 15 Jahren Berufserfahrung, spezialisiert auf die Behandlung von Beschwerden des Bewegungsapparates. Sie kombiniert in ihrer Arbeit klassische chiropraktische Techniken mit modernen Ansätzen. Ihre Expertise liegt besonders in der Behandlung von Rückenschmerzen, Gelenkproblemen und Nervenblockaden. Claudia bildet sich regelmäßig weiter, um stets auf dem neuesten Stand der Forschung zu bleiben. Durch ihre einfühlsame und individuelle Patientenbetreuung hat sie sich als vertrauenswürdige Expertin etabliert, die eng mit anderen Fachbereichen zusammenarbeitet, um eine ganzheitliche Versorgung zu gewährleisten. Patienten schätzen ihre Fähigkeit, komplexe medizinische Zusammenhänge verständlich zu erklären und Behandlungspläne auf die individuellen Bedürfnisse abzustimmen.