Was ist das myofasziale Schmerzsyndrom?

Das myofasziale Schmerzsyndrom verursacht chronische Schmerzen in den Muskeln und Faszien.

Das myofasziale Schmerzsyndrom, auch als myofasziales Syndrom oder MPS bekannt, ist eine häufig auftretende, aber oft übersehene Ursache für chronische Schmerzen in der Muskulatur. Es handelt sich um eine chronische Schmerzerkrankung, bei der Schmerzen und Entzündungen in den Weichteilen des Körpers, insbesondere in den Muskeln und Faszien, auftreten. Faszien sind das Bindegewebe, das die Muskeln umhüllt und miteinander verbindet.

Patienten mit dem myofaszialen Schmerzsyndrom leiden häufig unter tief sitzenden, anhaltenden Schmerzen in verschiedenen Muskelgruppen. Diese Schmerzen werden oft durch sogenannte Triggerpunkte verursacht, das sind hypersensible Punkte im Muskelgewebe. Die Schmerzen können sowohl lokal als auch in entfernte Körperbereiche ausstrahlen, was das Finden der Schmerzquelle komplizierter macht. Triggerpunkte sind verhärtete, knotenartige Bereiche, die sich bei Druck schmerzhaft äußern und manchmal nicht nur den betroffenen Muskel, sondern auch benachbarte Muskeln und Gewebe beeinflussen.

Myofasziale Schmerzen unterscheiden sich von anderen Muskelschmerzen durch das Vorhandensein dieser Triggerpunkte. Ein Grund für die Entstehung dieser Triggerpunkte kann eine Überlastung der Muskeln, wiederholte Mikrotraumata oder eine unzureichende Regeneration sein. Das Syndrom kann in jedem Muskel des Körpers auftreten und betreffen oft Muskeln im Schulter-, Nacken- und unteren Rückenbereich. Symptome können akute Schmerzepisoden sein, die durch Bewegung oder Druck ausgelöst werden, sowie Steifheit und eingeschränkte Beweglichkeit.

Eine moderne Herangehensweise zur Diagnose des myofaszialen Schmerzsyndroms ist die Ultraschallbilderstellung. Durch diese Technik können verdickte, verhärtete Muskelbänder und Triggerpunkte sichtbar gemacht werden. Ein erfahrener Chiropraktiker oder Schmerztherapeut wird eine gründliche körperliche Untersuchung durchführen und eventuell bildgebende Diagnostik einsetzen, um andere Ursachen auszuschließen und eine gezielte Therapie zu empfehlen.

Die Behandlung des myofaszialen Schmerzsyndroms umfasst eine Kombination aus verschiedenen Therapieansätzen. Manuelle Therapien, wie die Chiropraktik, haben sich als äußerst wirksam erwiesen. Chiropraktische Techniken helfen dabei, die Struktur und Funktion der Muskel- und Skelettsysteme zu optimieren und die Gelenkbeweglichkeit wiederherzustellen. Eine manuelle Triggerpunktbehandlung kann die Muskelverkrampfungen lösen und die Durchblutung verbessern. Weitere Behandlungsmethoden umfassen physiotherapeutische Maßnahmen, Stretching, Anwendung von Wärme- oder Kältetherapie, und gezielte Übungen zur Stabilisierung und Stärkung der betroffenen Muskelgruppen. In der Akupunktur und speziellen Massagetechniken, wie der myofaszialen Release-Therapie, findet man ebenfalls Möglichkeiten, Triggerpunkte zu behandeln und Schmerzen zu lindern.

Für Patienten, die im Beruf oder Alltag ihre Muskeln überbeanspruchen, kann eine ergonomische Beratung hilfreich sein. Ergonomische Anpassungen am Arbeitsplatz oder beim Sport können Überlastungen und erneutes Auftreten von Triggerpunkten verhindern helfen. In einigen Fällen können Medikamente wie nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) oder Muskelrelaxantien verschrieben werden, um Entzündungen und Schmerzen zu reduzieren.

Verwandte Begriffe zum myofaszialen Schmerzsyndrom sind die myofasziale Schmerzstörung, myofasziale Dysfunktion und chronische myofasziale Schmerzen. Obwohl diese Begriffe manchmal synonym verwendet werden, beziehen sie sich spezifischer auf verschiedene Gesichtspunkte desselben zugrunde liegenden Problems. Das myofasziale Schmerzsyndrom sollte nicht mit Fibromyalgie verwechselt werden, obwohl beide Erkrankungen chronische Schmerzen und Muskelverspannungen umfassen. Fibromyalgie betrifft jedoch das ganze System und ist mit weit verbreiteten Schmerzen, Erschöpfung, Schlafstörungen und anderen systemischen Symptomen verbunden.

Um das Risiko von myofaszialen Schmerzen zu reduzieren oder deren Wiederauftreten zu minimieren, sollte man auf eine ausgewogene körperliche Belastung, ausreichende Erholung und eine gute Körperhaltung achten. Regelmäßige körperliche Aktivitäten wie Dehnübungen, Yoga oder Schwimmen unterstützen die Muskelgesundheit und verbessern die Durchblutung und Flexibilität. Diese präventiven Maßnahmen können dazu beitragen, die Entwicklung von Triggerpunkten im Muskelgewebe zu verhindern.

In der chiropraktischen Praxis sehen wir häufig Patienten, die das myofasziale Schmerzsyndrom als temporäre Beschwerden abtun, obwohl es Behandlungsmöglichkeiten gibt, die langfristige Linderung versprechen. Frühzeitige Intervention und eine ganzheitliche Behandlungsstrategie sind entscheidend, um chronische Schmerzsyndrome zu vermeiden und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Durch eine umfassende Anamnese, gezielte Diagnostik und personalisierte Therapiepläne können wir individuelle Behandlungswege aufzeigen, die nachhaltig und effektiv sind.

Über uns

Claudia Meier ist eine erfahrene Chiropraktikerin mit über 15 Jahren Berufserfahrung, spezialisiert auf die Behandlung von Beschwerden des Bewegungsapparates. Sie kombiniert in ihrer Arbeit klassische chiropraktische Techniken mit modernen Ansätzen. Ihre Expertise liegt besonders in der Behandlung von Rückenschmerzen, Gelenkproblemen und Nervenblockaden. Claudia bildet sich regelmäßig weiter, um stets auf dem neuesten Stand der Forschung zu bleiben. Durch ihre einfühlsame und individuelle Patientenbetreuung hat sie sich als vertrauenswürdige Expertin etabliert, die eng mit anderen Fachbereichen zusammenarbeitet, um eine ganzheitliche Versorgung zu gewährleisten. Patienten schätzen ihre Fähigkeit, komplexe medizinische Zusammenhänge verständlich zu erklären und Behandlungspläne auf die individuellen Bedürfnisse abzustimmen.