Was beinhaltet eine Funktionsanamnese?

Eine Funktionsanamnese erfasst gezielt Einschränkungen in Alltagsaktivitäten.

Eine Funktionsanamnese ist ein wesentlicher Bestandteil der Diagnose- und Behandlungspraxis, insbesondere im Bereich der Chiropraktik. Sie umfasst eine gründliche Erhebung von aktuellen Beschwerden und Funktionsstörungen des Bewegungsapparates. Ziel einer Funktionsanamnese ist es, durch gezielte Fragen und Untersuchungen ein umfassendes Bild der gesundheitlichen Situation des Patienten zu erhalten. Dazu gehören akute und chronische Beschwerden, Bewegungs- und Haltungsmuster sowie eventuelle Einschränkungen im Alltag.

Während einer Funktionsanamnese sammeln wir detaillierte Informationen über die Schmerzcharakteristik, wie Intensität, Lokalisation und zeitliches Auftreten. Patienten berichten über Dauer und Verlauf ihrer Beschwerden, Faktoren, die den Schmerz verstärken oder lindern, sowie über begleitende Symptome. Dies könnte unter anderem bei Rücken- oder Nackenschmerzen besonders relevant sein, da diese Bereiche häufig behandelt werden. Wir berücksichtigen Angaben zu vorherigen Verletzungen, Operationen oder Erkrankungen und nehmen in unsere Bewertung auch familiäre Erkrankungsgeschichten auf, wenn diese für die aktuelle Symptomatik relevant sein könnten.

Neben der detaillierten Befragung findet auch eine funktionelle Untersuchung statt. Dabei wird das Bewegungsverhalten des Patienten analysiert. Wir beurteilen die Beweglichkeit einzelner Gelenke, Muskelkraft, Koordination und Gleichgewicht. Es wird getestet, ob und wie stark bestimmte Bewegungen Schmerzen auslösen. Außerdem überprüfen wir die Körperhaltung und achten darauf, ob Fehlstellungen oder asymmetrische Bewegungsmuster erkennbar sind. Dies ist besonders wichtig, um individuelle Behandlungspläne erstellen zu können.

Die Anwendung der Funktionsanamnese liegt darin, präzise herauszufinden, welche strukturellen und funktionellen Probleme vorliegen, um gezielte und effektive Therapien einleiten zu können. Durch diese gründliche Analyse können wir maßgeschneiderte Behandlungsansätze entwickeln, die darauf abzielen, die Bewegungs- und Schmerzfreiheit der Patienten zu fördern. Darunter fallen oft manuelle Therapien, spezifische Übungen und gegebenenfalls auch Empfehlungen für Änderungen im Lebensstil.

Verwandte Begriffe zur Funktionsanamnese könnten „klinische Anamnese“ oder „Befunderhebung“ sein, wobei die Letzteren allgemeinere Begriffe darstellen und nicht ausschließlich auf funktionelle Störungen fokussiert sind. In der Praxis werden oft auch Begriffe wie „Patientengespräch“ oder „Untersuchung“ verwendet, die Teilaspekte der Funktionsanamnese beschreiben.

Im Unterschied zur reinen Anamnese, die hauptsächlich die Krankengeschichte des Patienten und allgemeine Gesundheitsfragen umfasst, ist die Funktionsanamnese spezifischer und konzentriert sich auf das Bewegungssystem. Eine weitere verwandte Untersuchung wäre die „Differenzialdiagnostik“, bei der durch Ausschluss bestimmter Krankheiten eine genaue Diagnosestellung erfolgt.

Zusätzlich zu Patienten mit akuten Schmerzen eignet sich die Funktionsanamnese auch für die präventive Gesundheitsvorsorge. Menschen, die unter wiederkehrenden Beschwerden leiden oder im Alltag und Beruf körperlich stark beansprucht sind, können durch eine frühzeitige funktionelle Analyse und entsprechende präventive Maßnahmen langfristige Schäden vermeiden.

Ein kontextbezogener Hinweis ist die Bedeutung der interdisziplinären Zusammenarbeit. Es kann erforderlich sein, andere Fachrichtungen wie Orthopädie, Neurologie oder Sportmedizin hinzuzuziehen, um eine umfassende Behandlung des Patienten zu gewährleisten. Dadurch können mit unserer Funktionsanamnese gewonnene Ergebnisse in ein übergreifendes Therapiekonzept eingebunden werden.

Abkürzungen und Akronyme sind im Kontext der Funktionsanamnese eher selten, könnten aber in erweiterten Dokumentationen wie der „SOAP-Note“ (Subjektiv, Objektiv, Assessment, Plan) vorkommen, die strukturiert medizinische Aufzeichnungen vornimmt. Ebenso könnten spezifische Tests wie der „SLR-Test“ (Straight Leg Raise) zur Beurteilung von Rückenbeschwerden herangezogen werden.

Im Bereich der Behandlungsmöglichkeiten bietet die Funktionsanamnese die Grundlage für therapeutische Interventionen. Chiropraktische Anpassungen, Mobilisation und Manipulation der Gelenke, sowie individuelle Übungsprogramme und physikalische Therapiemaßnahmen sind häufig angewandte Methoden. Ein Vorteil dieser Herangehensweise ist die personalisierte Behandlung, die durch die genaue Erhebung der Funktionseinschränkungen ermöglicht wird und somit besonders effizient wirken kann.

Bei Verständnisfragen zu Funktionsanamnese und deren Anwendung in der Chiropraktik stehen wir stets zur Verfügung. Das präzise und umfassende Erfassen der Patientendaten ermöglicht eine gezielte und erfolgreiche Behandlung, welche die Lebensqualität der Betroffenen nachhaltig verbessern kann.

Über uns

Claudia Meier ist eine erfahrene Chiropraktikerin mit über 15 Jahren Berufserfahrung, spezialisiert auf die Behandlung von Beschwerden des Bewegungsapparates. Sie kombiniert in ihrer Arbeit klassische chiropraktische Techniken mit modernen Ansätzen. Ihre Expertise liegt besonders in der Behandlung von Rückenschmerzen, Gelenkproblemen und Nervenblockaden. Claudia bildet sich regelmäßig weiter, um stets auf dem neuesten Stand der Forschung zu bleiben. Durch ihre einfühlsame und individuelle Patientenbetreuung hat sie sich als vertrauenswürdige Expertin etabliert, die eng mit anderen Fachbereichen zusammenarbeitet, um eine ganzheitliche Versorgung zu gewährleisten. Patienten schätzen ihre Fähigkeit, komplexe medizinische Zusammenhänge verständlich zu erklären und Behandlungspläne auf die individuellen Bedürfnisse abzustimmen.