Wie funktioniert Taping?

Taping stabilisiert und unterstützt Gelenke und Muskeln.

Taping, auch bekannt als Kinesiologisches Taping, ist eine therapeutische Methode, die in der Physiotherapie und Sportmedizin Anwendung findet. Es dient zur Unterstützung von Muskeln und Gelenken, zur Verbesserung der Durchblutung und zur Schmerzlinderung. Ursprünglich in Japan und Korea entwickelt, hat Taping in den letzten Jahrzehnten weltweit Anerkennung gefunden.

Neben Kinesiologisches Taping, verwendet man auch Synonyme wie Kinesiotaping oder funktionelles Taping. Diese Methode arbeitet mit elastischen, selbstklebenden Baumwollbändern, die auf die Haut aufgebracht werden. Die Besonderheit dieser Bänder besteht darin, dass sie in Längsrichtung dehnbar sind und so die Bewegungen der Haut und der darunterliegenden Gewebe unterstützen oder korrigieren können.

Um die Funktionsweise des Tapings zu verstehen, muss man sich zunächst mit der Interaktion zwischen Haut, Faszien, Muskeln und Gelenken auseinandersetzen. Taping wirkt durch eine mechanisch wirkende Hautverschiebung, die bei Bewegung entsteht. Diese Bewegung fördert eine verbesserte subkutane Durchblutung und Lymphdrainage. Dadurch kann das System des Körpers unterstützt werden, Entzündungen und Flüssigkeitsansammlungen zu reduzieren, was zu einer schnelleren Heilung beiträgt. Zudem senden die Dehnungsrezeptoren in der Haut durch das Tape kontinuierliche Signale an das zentrale Nervensystem, was eine schmerzlindernde Wirkung haben kann. Dies geschieht durch eine sogenannte „Gate-Control-Theorie“, bei der die Schmerzrezeptoren durch die Berührung des Tapes blockiert werden.

Die Anwendung von Taping umfasst verschiedene Techniken und Anlagemethoden, abhängig von der Erkrankung oder Beschwerde. Es gibt spezifische Techniken zur Muskelunterstützung, Gelenksstabilisierung, zur Förderung der Durchblutung und zur Unterstützung der Lymphdrainage. Muskelanlagen ermöglichen mittels Anhebung der Haut die Druckentlastung, während die Stabilisierungstechniken dem Gelenkapparat zusätzliche Unterstützung und Entlastung bieten.

Zu den häufigsten Indikationen für Taping gehören muskuläre Probleme wie Verspannungen, Zerrungen und kleineren Muskelfaserrissen. Ebenso wird es bei Gelenkproblemen wie Instabilitäten, Arthritis und Sehnenscheidenentzündungen eingesetzt. Präventiv kommt Taping im Sport zum Einsatz, um Muskel- und Gelenkverletzungen vorzubeugen. Taping kann ebenso bei Kopfschmerzen, Migräne und neurologischen Störungen ergänzend zur Therapie benutzt werden.

Es ist ratsam, Taping durch speziell geschulte Therapeuten anwenden zu lassen, um eine korrekte Anlage und somit die volle Wirksamkeit zu gewährleisten. Das Erlernen der richtigen Technik ist entscheidend, um das Behandlungsergebnis zu optimieren. Es gibt auch verschiedene Ausbildungsprogramme und Kurse für Taping, die grundlegende und fortgeschrittene Techniken lehren.

Ein Missverständnis, das häufig im Zusammenhang mit Taping auftritt, ist die Annahme, dass es sich um ein starres Stützband handelt, ähnlich wie bei klassischem Sporttape. Im Gegensatz zu diesen herkömmlichen Tapes, die zur Stabilisierung und Immobilisierung verwendet werden, bietet das Kinesiologische Tape eine flexible Unterstützung, ohne die Bewegungsfreiheit wesentlich einzuschränken. Deshalb ist der Begriff „funktionelles Taping“ treffend, da es ganzheitlich funktioniert und die natürlichen Heilungsprozesse des Körpers unterstützt.

Ein weiteres Synonym, dass man in Betracht ziehen kann, ist das „Elastische Therapieband“, um die elastische Eigenschaft des Materials zu betonen, die einen wesentlichen Teil der Funktion ausmacht. Die Akürzung Kinesiotape oder auch K-Tape findet ebenfalls gelegentlich Anwendung. Verwandte Begriffe, durch ähnliche Mechanismen, sind beispielsweise „Dynamisches Tapen“ oder die Behandlungsmethode der Myofaszialen Techniken.

Bezüglich der Pflege sollten Patienten bedenken, dass das Tape wasserresistent ist und bei korrekter Anwendung mehrere Tage getragen werden kann, ohne an Wirksamkeit zu verlieren. Patienten sollten es vermeiden, Lotionen oder Öle vor der Anwendung zu verwenden, da diese die Klebefähigkeit beeinträchtigen können. Ein richtig angelegtes Tape kann, je nach Körperregion und Belastung, für mehrere Tage bis zu einer Woche getragen werden.

Taping bietet eine nicht-invasive, medikamentenfreie Möglichkeit zur Unterstützung der körpereigenen Heilungsprozesse und wird als Ergänzung zu anderen therapeutischen Maßnahmen wie Chiropraktik oder Physiotherapie eingesetzt. Wir, als Chiropraktiker, sehen im Taping eine sinnvolle Ergänzung zu den manuellen Techniken und empfehlen es oft zur Unterstützung unserer Behandlungsmethoden. Die Kombination von Korrektur- und Unterstützungswirkung kann den therapeutischen Erfolg erhöhen und zu einer gesteigerten Mobilität und Lebensqualität führen.

Über uns

Claudia Meier ist eine erfahrene Chiropraktikerin mit über 15 Jahren Berufserfahrung, spezialisiert auf die Behandlung von Beschwerden des Bewegungsapparates. Sie kombiniert in ihrer Arbeit klassische chiropraktische Techniken mit modernen Ansätzen. Ihre Expertise liegt besonders in der Behandlung von Rückenschmerzen, Gelenkproblemen und Nervenblockaden. Claudia bildet sich regelmäßig weiter, um stets auf dem neuesten Stand der Forschung zu bleiben. Durch ihre einfühlsame und individuelle Patientenbetreuung hat sie sich als vertrauenswürdige Expertin etabliert, die eng mit anderen Fachbereichen zusammenarbeitet, um eine ganzheitliche Versorgung zu gewährleisten. Patienten schätzen ihre Fähigkeit, komplexe medizinische Zusammenhänge verständlich zu erklären und Behandlungspläne auf die individuellen Bedürfnisse abzustimmen.