Schulterschmerzen sind ein häufig auftretendes Symptom, das durch verschiedene Ursachen ausgelöst werden kann. Sie können sowohl akut als auch chronisch auftreten und reichen von leichtem Unbehagen bis hin zu starken, schmerzhaften Beschwerden, die die Beweglichkeit der Schulter stark einschränken. Im Kern umfasst der Begriff jeden Schmerz, der im Bereich des Schultergelenks oder der umgebenden Muskeln, Sehnen und Bänder auftritt. Dies schließt den gesamten Komplex der Rotatorenmanschette, die Gelenkkapsel, das Schulterdach (Acromion), den Schulterblattbereich (Scapula) und den Oberarmknochen (Humerus) mit ein.
Eine der häufigsten Ursachen für Schulterschmerzen ist die Tendinitis der Rotatorenmanschette. Dieser Zustand entsteht, wenn die Sehnen, die die Muskeln an den Knochen befestigen, entzündet oder gereizt sind. Rotatorenmanschetten-Tendinitis tritt häufig bei Menschen auf, die wiederholte Überkopftätigkeiten ausüben, wie etwa beim Malen, Tennis oder Schwimmen. Auch eine Schleimbeutelentzündung (Bursitis) kann ähnliche Schmerzen verursachen, da die Schleimbeutel, die als Polsterung zwischen Sehnen und Knochen fungieren, entzündet sein können.
Ein weiterer häufiger Grund für Schulterschmerzen ist das sogenannte Impingement-Syndrom, bei dem Sehnen und Schleimbeutel zwischen dem Schulterdach und dem Oberarmknochen eingeklemmt werden. Dies kann durch wiederholte Bewegungen über Kopfhöhe oder durch anatomische Besonderheiten wie Knochenvorsprünge bedingt sein. Verletzungen wie Bänderrisse oder Knochenbrüche nach einem Sturz oder Unfall können ebenfalls starke Schmerzen hervorrufen. Insbesondere ein Bruch des Schlüsselbeins (Clavicula) oder des Oberarmkopfes (Humeruskopf) kann zu erheblichen Beschwerden und Bewegungseinschränkungen führen.
Bei chronischen Schulterschmerzen muss auch die Möglichkeit von rheumatischen Erkrankungen, wie zum Beispiel rheumatoider Arthritis oder Arthrose im Schultergelenk, in Betracht gezogen werden. Arthrose ist eine degenerative Gelenkerkrankung, die durch den allmählichen Verlust des Knorpelgewebes gekennzeichnet ist, was zu Schmerzen und Steifheit der Schulter führen kann.
Besonders beachtenswert ist das Krankheitsbild der sogenannten „Frozen Shoulder“ oder adhäsiven Kapsulitis. Dieser Zustand ist durch eine fortschreitende Steifheit und Schmerzen in der Schulter gekennzeichnet, die durch die Verdickung und Schrumpfung der Gelenkkapsel verursacht wird. Dabei wird die Beweglichkeit der Schulter zunehmend eingeschränkt.
Neben diesen primären Ursachen gibt es auch sogenannte sekundäre Ursachen von Schulterschmerzen, die durch Probleme in anderen Körperregionen hervorgerufen werden. So können beispielsweise Probleme in der Halswirbelsäule, wie zervikale Bandscheibenprobleme, Schmerzen ausstrahlen, die als Schulterschmerzen wahrgenommen werden. Auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen, insbesondere ein Herzinfarkt, können Schmerzen in die linke Schulter ausstrahlen. Solche Schmerzen werden als „projizierte Schmerzen“ bezeichnet.
Die Funktion und Anwendung der Diagnostik bei Schulterschmerzen zielt darauf ab, die genaue Ursache der Beschwerden zu identifizieren. Dabei setzen wir auf eine umfassende Anamnese, klinische Untersuchungen und bildgebende Verfahren wie Röntgen, Ultraschall oder MRT. Diese Verfahren helfen, strukturelle Schäden oder entzündliche Prozesse im Schulterbereich zu erkennen und eine präzise Diagnose zu stellen.
Verwandte Begriffe und Synonyme, die häufig im Zusammenhang mit Schulterschmerzen verwendet werden, sind unter anderem Schultergelenkschmerz, Schulterbeschwerden, Schulterleiden sowie spezifischere medizinische Bezeichnungen wie „Humero-scapuläres Syndrom“ oder „Periarthritis humeroscapularis“. Zu den gängigen Abkürzungen gehört die „PHS“ für Periarthritis humeroscapularis.
Es ist wichtig, Schulterschmerzen von ähnlichen Beschwerden in angrenzenden Körperregionen zu unterscheiden. Schmerzen, die von der Nacken- oder oberen Rückenregion ausgehen, können ähnliche Symptome hervorrufen, jedoch unterschiedliche Ursachen haben. Differenzialdiagnostik spielt daher eine entscheidende Rolle, um Fehldiagnosen zu vermeiden.
Die Behandlung von Schulterschmerzen hängt maßgeblich von der diagnostizierten Ursache ab. Akute Schmerzen durch Überlastung oder Entzündungen können oft durch Schonung, Kältetherapie und entzündungshemmende Medikamente gelindert werden. Physiotherapie und gezielte Übungen sind häufig unerlässlich, um die Muskulatur zu stärken und die Beweglichkeit wiederherzustellen. Bei schwerwiegenden strukturellen Schäden oder anhaltenden Beschwerden kann auch ein chirurgischer Eingriff erforderlich sein. Minimalinvasive Verfahren, wie die Arthroskopie, bieten dabei schonende Möglichkeiten zur Behandlung.
Im Bereich der chiropraktischen Therapie bieten wir spezialisierte Techniken zur Behandlung von Schulterschmerzen. Diese zielen darauf ab, Fehlstellungen zu korrigieren, die durch muskuläre Dysbalancen oder Fehlhaltungen verursacht werden. Manuelle Techniken zur Mobilisierung und Manipulation der Gelenke, in Kombination mit spezifischen Übungen, können die Heilung unterstützen und die Funktion der Schulter wiederherstellen. Chiropraktische Behandlungen haben sich als besonders effektiv bei nichtchirurgischen Fällen von Schulterschmerzen erwiesen und können eine wertvolle Ergänzung zur konventionellen medizinischen Therapie sein.
Durch eine umfassende Beratung und individuelle Therapiepläne stellen wir sicher, dass unsere Patienten die bestmögliche Behandlung für ihre Schulterschmerzen erhalten. Sorgfältige Diagnostik und eine auf die jeweiligen Beschwerden abgestimmte Therapie sind der Schlüssel zur erfolgreichen Linderung von Schulterschmerzen und zur Verbesserung der Lebensqualität unserer Patienten.